Tag und Nacht

Kurzgeschichte Englisch/​Deutsch, nicht veröf­fentlicht
Januar 1994 — Januar 2003

Englische Version: Night and Day, Über­set­zung aus dem Englis­chen Tanya Ury und Rolf Steiner

Als Diavor­lesung mit 50 Dias

In mehreren ihrer Arbeiten hat Tanya Ury den Namen Hermè oder Herme angenommen (her & me, also Sie & ich):


Hermeneu­ro­tisch – Eine Werkserie:

Donatello Dubini (* 19. Juli 1955 in Zürich; † 26. März 2011 in Köln) war ein in Köln lebender Filmemacher; Tag und Nacht — ein Portrait über Donatello — ist das Andenken an eine Nacht, die er gemeinsam mit Hermè verbrachte.

Das letzte Mal, dass ich Dona­tallo gesehen hatte, war, als ich ihm bei der englis­chen Unter­titelung ihres Films über den Atom-Spion Claus Fuchs geholfen hatte. Ob er noch Single sei? Donatello erwähnt vage eine Frau, mit deren Bühnen­bildern er jedoch nicht klar gekommen ist. Ich betra­chte sein Gesicht. Sein klas­sis­ches Antlitz erin­nert mich an das Porträt eines jungen römis­chen Aris­tokraten, das ich einmal in einem Buch gesehen hatte. Es war ein Beispiel für eine Begräb­niskunst, in der Bilder auf den Sargdeckel gemalt wurden. Donatello ist attraktiv aber bescheiden und zu höflich; der dunkle Schatten seiner Bart­stoppel verleiht ihm einen Hauch von Verruchtheit. Als ich etwas intimere Fragen stelle, sagt er, dass er sich nie zur Homo­sex­u­al­ität hinge­zogen gefühlt habe, und erwähnt noch einmal Green­away. Was ist mit Pasolini, frage ich. Als er 1001 Nächte’ antwortet, höre ich 120 Tage’. Ich sage, dass er den Pasolini-Look hat. Donatello gibt zu, dass er die Rolle als Pasolinis letzter Lieb­haber und Henker in einem Studen­ten­film, der nie fertig gestellt wurde, angenommen habe.”

Extrakt aus Tag und Nacht

Tanya Ury



Präsen­ta­tion

2005 (31.1.) Montagspraxis, Diale­sung, b_​books, Lübbener Strasse, Berlin (D)

2006 (29.3.) Diavor­trag von Kurzgeschichten mit Menü zum Neumond, Zagreus Projekt, Koch/​Kunst/​Galerie, Berlin (D)

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