Ein Split-Screen-DVD (englisch und deutsche Versionen: 34 Minuten), geschnitten von Mirco Sanftleben, pixel2motion, wurde 2009 produziert – Ausgangsmaterial Lo-band U‑matic vom originalen Hi8, 1991.
Trailer 4 Minuten.
Ebenfalls bei pixel2motion wurde 2009 eine Touch-Screen Version hergestellt.
Konzept, Performance: Tanya Ury
Intimacy, Split-Screen Video und Touch-Screen-Version entstanden aus1991 gefilmten Material, kombiniert mit Textzitaten aus “Intimité” (Intimität) 1939, von „Die Mauer“, aus „Die Kindheit eines Chefs“, Jean-Paul Sartre, Rowohlt Verlag GmbH, Deutsche Fassung 1985, ISBN 3−499−15517−6 und Hanif Kureishi’s Novelle mit demselben Titel: „Intimacy“ 1998, Deutsche Fassung S.Fischer Verlag, 2008, ISBN 978−3−596−17977−0. Die Intimacy-Arbeiten sind eine Hommage an beide – Sartres und Kureishis – Arbeiten.
Die Aufnahmen waren zwischen Weihnachten und Silvester 1991 in Reading, England, gefilmt, wo ich damals lebte: Ein männlicher Geliebter und ich, in sexuelle Aktivität engagiert, auf Stativ gefilmt, im Hintergrund der Unterhaltung hört man auf dem eingeschalteten TV ein Fernsehspiel der „BBC 1“: “The Lost Boys” (Die Verlorenen Jungs), über J.M. Barrie, den Autor von „Peter Pan“, außerdem TV-Werbung für den Film „Truly Madly Deeply“ (Regie Anthony Minghella 1990) und andere Programme. Dieses aufgenommene Schlafzimmer-Material, ein paar Jahre nach meiner entgleisten Ehe gefilmt, war ursprünglich nicht zur Verwendung in einem öffentlichen Kunst-Kontext konzipiert, repräsentiert aber gut die in die Sartre und Kureishis Texten umgesetzten Empfindungen: Die Utopie der Ehe scheitert und wird durch eine vielfältige Praxis flüchtiger sexueller Begegnungen ersetzt.
The Senses (Die Sinne) – Eine Werkserie:
- The Senses (Die Sinne): Play in Camera (Gesichtssinn)
- The Senses (Die Sinne): Play it by Ear & An Ear for You (Lass mal Hören) (Gehör)
- The Senses (Die Sinne): Ô d’Oriane (Geruchssinn)
- The Senses (Die Sinne): Zucchini (Geschmackssinn)
- The Senses (Die Sinne): Intimacy (Intimität) (Tastsinn)
mehr:
1989 lebte ich einige Monate bei meinem Großvater Alfred Unger in Köln am Rhein und entdeckte in seiner Bibliothek das literarische Werk des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre. Nachdem ich die Romantrilogie „Wege der Freiheit“ gelesen hatte, fuhr ich mit seiner einzigen Kurzgeschichtensammlung „Die Mauer“ fort, die er zwischen 1940 – 44, vor seiner neunmonatigen Inhaftierung als deutscher Kriegsgefangener, geschrieben hatte – er war 1939 in die französische Armee einberufen worden. Eine dieser Kurzgeschichten hieß “Intimité” (Intimität).
„‘Dann haben wir uns ausgesprochen: Ich habe ihm die Lippen mit einem Handtuch abgewaschen und habe ihm gesagt, dass ich es satthätte, dass ich ihn nicht mehr liebte und dass ich wegginge. Er hat angefangen zu weinen, er hat gesagt, er würde sich umbringen. Aber das zieht nicht mehr: erinnern Sie sich, Rirette, letztes Jahr, bei dieser Rheinlandgeschichte1, lag er mir jeden Tag damit in den Ohren: Es gibt Krieg, Lulu, ich werde einrücken und werde getötet, und du wirst mir nachtrauern, du wirst den Kummer, den du mir gemacht hast bereuen. ‚Schon gut’ antwortete ich ihm, ‚du bist impotent, du wirst ausgemustert.’“2
“’Intimität’ setzt die Erkundungen des zeitlos-faszinierende Terrains der psychopathia sexualis fort: Ehemänner, die nicht können (oder wie Sartre es vermutlich sagen würde, nicht wollen) und Geliebte, die es können aber eine Schweinerei auf den Bettlaken hinterlassen. Die ekelhaft süßlichen Sinnesempfindungen eines nackten Beines, das auf die schneckenartige Spur von Sperma trifft, wurde selten brillanter beschrieben – Sartre wieder, meisterhaft in seinen triefenden Evokationen der schleimigeren Aspekte des Lebens. ’Intimität’, der Titel der Geschichte, ist für Sartre ein negatives Wort: es suggeriert scheußliche Geheimnisse, die verborgen bleiben, in bürgerlichen Schlafzimmer oder in dunklen Rückzugsgebieten der Psyche vergammeln.”3
Ungefähr 10 Jahre später entdeckte ich, dass Hanif Kureishi (Sohn eines nicht-praktizierenden muslimischen Vater aus Karatschi, Pakistan und einer englischen Mutter4) eine Novelle mit demselben Titel wie Sartres Kurzgeschichte geschrieben hatte. Die gemeinsamen Merkmale von Sartres and Kureishis „Intimitäten“ sind das Scheitern der Ehe und die Flucht in sexuellen Zwang. Ich habe aber nichts entdeckt, das den Schluss gestattet Kureishi habe seine „Intimität“ (Rastlose Nähe) als Widmung mit Bezug auf Sartres ursprünglichen Text geschrieben.
“Dies nun könnte unser letzter Abend als unschuldige, intakte, ideale Familie sein; meine letzte Nacht mit einer Frau, die ich seit zehn Jahren kenne, einer Frau, über die ich nahezu alles weiß und von der ich nichts mehr wissen will. Bald schon werden wir wie Fremde zueinander sein. Nein, das können wir nie sein. Jemanden zu verletzen ist ein Akt widerwilliger Vertrautheit. Wir werden einander gefährliche Bekannte mit einer gemeinsamen Geschichte sein.5
Ich wollt bereits ein Stück über die Intimität und den Tastsinn schaffen, welches Texte von Sartre und Kureishi einschließen würde, bevor ich erfuhr, dass diese Schriften als Filme adaptiert worden waren: 1994 setzte Dominik Moll Sartres “Intimität” (in Frankreich gedreht) um; Kureishis “Intimität” (Rastlose Nähe) wurde 2001 in London von Patrice Chereau verfilmt (von beiden Filmen habe ich nur den zweiten gesehen).
“Kureishi’s (ursprüngliche) Geschichte, Intimacy, war kontrovers wegen seiner Fiktionalisierung des Scheiterns seiner Ehe im wirklichen Leben. Der Text beschäftigte sich, auf eine interessantere Weise (als der Film – TU) mit der Mixtur von Courage und Feigheit, die man braucht, um aus einer Ehe wegzulaufen. Da waren unvergessliche Passagen drin, so wie die Verlegenheiten der Masturbation in den Mittleren Jahren: es zu tun, ohne dass er seine schlafende Frau weckt, es im Badezimmer zu tun und die stechenden Schmerzen in der Seite zu ignorieren, die er vom Tragen der Kinder spürte.”6
“In der Diskussion mit dem französischen Regisseur Patrice Chéreau über die Zusammenarbeit an dem Film „Intimität“ kommentiert Kureishi: Wenn unsere Epoche „unideologisch“ scheint im Vergleich mit der Periode zwischen den Mitte-Sechzigern und die Mitte-Achtzigern, wenn es so scheint, als wäre Großbritannien gemütlich hedonistisch und politisch träge, dann mag das daran liegen, dass sich das Politische nach innen verlagert hat, in den Körper. Das Politische der persönlichen Beziehungen – von privater Not, von Gender, Ehe, Sexualität, der Platz der Kinder… hat dasjenige in der Gesellschaft ersetzt, was unkontrollierbar scheint. („The Two of Us“ <Wir Zwei>)7
Beide „Intimitäten“ wurden in verschiedenen Epochen geschrieben: der ausgeprägt modernistischen Vorkriegszeit-Avantgarde – und in der Ära der Postmoderne: der Vor-Jahrtausendwende. Die Themen sind die gleichen, aber das Vorgehen in jeder Erzählung ist typisch für ihre Zeit; beide sind sie von Männern geschrieben – aus der männlichen Perspektive, aber eine weibliche Stimme ist eingeschlossen, auch wenn ihre Bedeutung und Implikation sich mit der Zeit geändert hat. Sartre entschied sich 1939, aus einer Perspektive des Absurden über Themen der Sexualität mit „Intimität“ zu meditieren.
“Die Geschichten in Le Mur (Die Mauer) betonen die Willkürlichkeit der Situationen in denen Menschen sich befinden und die Absurdität ihrer Versuche, rational damit umzugehen. Nachfolgend entwickelte sich eine ganze Schule von absurder Literatur.”8
Während Kureishi behauptet, dass unser Zeitalter „unideologisch“ sei, hat Sartre die Jahre des Zweiten Weltkriegs damit verbracht, zusammen mit seiner Partnerin, der Philosophin Simone de Beauvoir, eine Gruppe von Widerstandskämpfen zu unterstützen. „Die Mauer“ wurde geschrieben, zehn Jahre bevor de Beauvoir ihr zentrales feministisches Traktat “Das Andere Geschlecht” über Frauen und weibliche Sexualität in einer Männerwelt veröffentlichte. Zu dieser Zeit erschien die Antibaby-Pille zum ersten Mal auf dem Markt.
Obgleich die 60er, zumindest im Westen, eine freizügige Einstellung gegenüber der Sexualität mit sich brachten, ist bekanntermaßen ein Backlash im Gange – die Forderungen und Folgen der Lust sind von der Kirche noch immer nicht berücksichtigt (insbesondere die Römisch-Katholische Kirche fordert nach wie vor die Keuschheit vor der Ehe von der Jugend, und ächtet die Abtreibung). Also ist es besonders bedeutsam, dass Kureishi als Hauptthema seines Buches den außer-ehelichen Sex wählt; schließlich rasen unmittelbar unter der Oberfläche der Haut jedes Mannes und jeder Frau – egal welchem Alter, Herkunft, Glaubensbekenntnis oder Gender-Gruppierung sie angehören – Ängste, den Ausdruck von Sexualität betreffend – besonders seit dem relativ neuen Hervortreten von AIDS Anfang der 80er.
In all seinen Schriften huldigt Kureishi regelmäßig der klassischen Literatur; in „Intimität“ (Rastlose Nähe) beteuert Jay der Erzähler:
“Wie absolut die Vergangenheit uns durchströmt. Wir leben all unsere Tage gleichzeitig. Die Autoren, die mein Dad bevorzugte, bleiben meine Favoriten, meistens die Europäer des neunzehnten Jahrhunderts insbesondere die Russen. Die Charaktere – Goriot, Vronsky, Madame Ranevskaya, Nana, Julien Sorel – sind wie ein Teil von mir.”9
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Play in Camera, Ô d’Oriane und Red Hot Pokers sind Werke von mir, in denen Zeilen verschiedener Autoren aufgenommen und zusammengesetzt wurden, um einen dritten Text zu erschaffen, mit einer anderen aber ähnlichen Logik:
Play in Camera (eine Video-Installation) kombiniert Zeilen aus Sartres “In Camera” (Huis Clos/Geschlossene Gesellschaft) und Samuel Becketts “Play” (Endspiel).
Ô d’Oriane (eine Photo- und Textserie) kombiniert Zeilen aus Primo Levis “The Mnemogogues” 1990 und Italo Calvinos “The Name, The Nose” 1972.
Red Hot Pokers (eine auf Video dokumentierte Performance) besteht aus zufällig gewählten und gelesenen Texten aus Ludwig Wittgensteins “Remarks on Colour” („Bemerkungen über Farben“) 1950 und Adolf Hitlers „Mein Kampf“, 1924.
Bei den meisten dieser Arbeiten habe ich englische Übersetzungen der literarischen Werke verwendet. Red Hot Pokers andererseits ist entweder auf Deutsch oder auf Englisch gespielt worden.
Tanya Ury
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Die restriktiven Sitten und Tabus, die mit der Sexualität in vielen Orten unserer Welt verbunden sind, machen Intimität zu einem Thema für das es sich, jenseits des natürlichen Reizes, immer noch zu engagieren lohnt:
„Süd-Afrika könnte das einzige Land der Welt sein, das lesbische und schwule Gleichberechtigung in seiner Verfassung bewahrt hat, aber eine Reihe brutaler Morden an Lesben im letzten Monat hat aufgezeigt, wie sehr das Land eine Epidemie von Hassverbrechen gegen LGBT-Leute (= Lesben, Homosexuelle (Gays), Bisexuelle, und Transsexuelle, Anm. d.Ü.) erlebt, die Proteste von Kapstadt bis New York ausgelöst hat – inklusive von einem bekennend schwulen südafrikanischen Richter am Obersten Berufungs-Gerichtshof: Edwin Cameron, der offen schwul und HIV-positiv ist, sprach diesen Dienstag auf einem Meeting über die weit verbreitete schwulenfeindliche Gewalt; er sagte, dass es ‚zügellose Ungleichheit und Vorurteile gegen Schwule und Lesben in Afrika’ gebe. Dazu sagte er ‚Wir müssen einen Punkt erreichen, wo alle in ihrem Lebensstil geschützt werden.’“ Empörung über lesbische Morde in Südafrika von: DOUG IRELAND 08/16/2007 (Übersetzung TU & AF) www.gaycitynews.com
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„Pegah Emambakhsh ist eine Iranerin, die 2005 um Asyl im Königreich Britannien nachsuchte. Ihr Antrag wurde abgewiesen. Sie wurde im Sheffield Abschiebeknast inhaftiert, wird jetzt im Yarl’s Wood Immigration Entfernungszentrum festgehalten, und wartet auf ihre Deportation – am 28. August 2007 um 21.35 Uhr mit dem British Airways Flug BA6633 nach Iran. Zurück in Iran, wird Pegah inhaftiert und möglicherweise zu Tode gesteinigt werden. Ihr Verbrechen ist ihre sexuelle Orientierung – sie war in einer Beziehung mit einer anderen Frau. Pegah konnte aus dem Iran entkommen und beantragte Asyl, nachdem ihre Partnerin verhaftet, gefoltert und danach zum Tode durch Steinigung verurteilt wurde. Ihr Vater wurde auch verhaftet und über ihren Aufenthaltsort vernommen. Letztendlich wurde er freigelassen, aber nicht bevor er selbst gefoltert wurde. Pegah hat eine wohlbegründete Angst vor Verfolgung, falls sie nach Iran zurückgeschickt wird. Sie gehört zu einer Gruppe von Menschen – Schwule und Lesben – die bekanntermaßen im Iran schwer verfolgt werden. Iranischen Menschenrechts-Aktivisten zufolge sind viele Lesben und Schwule hingerichtet worden, seit die Ayatollahs 1979 an die Macht gekommen sind. Nach der Schwulenrechts-Gruppe Outrage ist ‚Die Islamische Republik Iran qualitativ homophober als fast irgendein anderer Staat auf der Erde. Seine staatlich geförderte und religiös sanktionierte Folter und die Hinrichtungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen weisen Iran als einen Staat aus, der gegen alle vereinbarten internationalen Menschenrechts-Konventionen agiert.’ Ein Präsidentschaftswechsel zur Zeit der Ablehnung von Pegahs erstem Einspruch, im Herbst 2005, führte zu einem konservativeren und kompromisslosen Régime in Iran. 2006 entschied ein deutsches Gericht, dass eine iranische Lesbe nicht deportiert werden dürfe, weil sie durch ihre Sexualität den Tod riskierte. Die Einwanderungsbehörde des Königsreichs Britannien (BIA) zog es vor, nicht zu glauben, dass sie in Gefahr wäre, wenn sie nach Iran zurückgeschickt würde, obwohl der Regierung die furchtbare Situation, mit der Homosexuelle dort konfrontiert sind wohlbekannt ist. (Übersetzung TU & AF)
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Ein großer Bestandteil von Polens homophobem Hexengebräu ist Frauenfeindlichkeit. Abtreibung ist verboten und Frauen sowie Homos werden im kulturellen und ökonomischen Bereich eingeschränkt. Künstlerinnen, die sich mit Sexualität auseinandersetzen, sind von der Zensur hart angegangen worden. Manche, wie Dorota Nieznalska, wurden körperlich angegriffen. Mitglieder des Bündnisses der Polnischen Familien attackierten Nieznalska verbal und körperlich an der Gdansk Galerie, wo letztes Jahr ihre Installation ‚Passion’ ausgestellt wurde. Diese Arbeit, eine Erkundung von Maskulinität und Leiden, zeigt ein Kreuz, auf dem ein Photo mit einem Fragment eines nackten männlichen Körper – inklusiv der Genitalien – angebracht worden war. Dieses Bündnis hat die Künstlerin auch angeklagt. Letzten Juli befand ein Gericht sie für schuldig, „religiöse Gefühle verletzt“ zu haben: Sie wurde zu einem halben Jahr „Beschränkung der Freiheit“ verurteilt (ihr ist insbesondere verboten das Land zu verlassen) außerdem zu Sozialstunden und zur Übernahme aller Gerichtskosten. Die Mitglieder des Bündnisses der Polnischen Familien, die den Gerichtsaal füllten, applaudierten ekstatisch bei der Urteilsverlesung durch den Richter. Die Künstlerin versucht seitdem das Urteil aus Gründen der Redefreiheit aufzuheben. Dorota Nieznalska’s Verurteilung veranlasste einen Protestbrief, der von mehr als 700 Künstlern und Intellektuellen aus Polen und dem Ausland signiert wurde, und folgendes aussagt: ‚Das Prinzip der Redefreiheit ist vollkommen verletzt worden. Die Künstlerin ist ein Opfer der ideologischen Vision eines religiösen Staates, den das Bündnis der Polnischen Familien der polnischen Gesellschaft aufzudrängen versucht. Zivile Freiheiten sind jedoch nicht etabliert worden, damit sie einer Ideologie dienen. Wir alle haben das Recht, in diesem Land zu leben, zu arbeiten und unsere Meinung frei auszudrucken.’ WARSCHAU, JAN. 12, 2004. „The Gully online Magazine“, 01.9.2007 Europe, Hope for Love in Poland (Europa, Hoffnung für die Liebe in Polen)? Gay movement grows in Poland despite far-right surge (Die Gay-Bewegung wächst in Polen trotz eines rechtsextremen Anstiegs. Von Tomek Kitlinski und Pawel Leszkowicz. (Übersetzung TU & AF)
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„…Viele der homophoben/schwulenfeindlichen Gefühle, die Russland überrollen, sind von religiösen Anführern angefacht worden. Mit Gewaltandrohungen gegen die Moskauer Gay Pride, sagte der Ober Mufti von Russlands geistigem Zentralrat der Muslime, Talgat Tajuddin: ‚Muslimische Proteste können noch schlimmer sein, als die berüchtigten Versammlungen wegen der skandalösen Karikaturen im Ausland.’ ‚Die Parade dürfte nicht erlaubt werden, und wenn sie sich trotzdem auf die Straße wagen, dann sollten sie zusammengeschlagen werden. Sexuelle Minderheiten haben keine Rechte, weil sie die Grenzen übertreten haben. Abweichende Sexualität ist ein Verbrechen gegen Gott,’ sagte er, und forderte die Mitglieder der Orthodoxen Russischen Kirche auf, sich mit den Muslimen zusammenzutun, um eine gewalttätige Antwort auf die Moskauer Gay Pride vorzubereiten. Russisch-Orthodoxe Anführer reagierten, indem sie Bürgermeister Luzhkov aufforderten die Parade zu verbieten. Ein Sprecher erläuterte, Homosexualität wäre eine ‚Sünde, die Menschen zerstört und zu einem spirituellen Tod verurteilt’. Nicht zu vergessen: Russlands Oberrabbiner Berl Lazar sagte, wenn eine Gay Pride Parade die Erlaubnis bekommen würde, wäre dies ein ‚Schlag für die Moralität.’ Er weigerte sich, Gewalt anzufordern, warnte jedoch, dass die Jüdische Gemeinde nicht stillschweigend zuschauen sollte. ‚Sexuelle Perversionen’, sagte er, haben kein Existenzrecht. Lazar verdeutlichte, dass Gay-Pride-Märsche ‚eine Provokation’ seien, ähnlich den Mohammedkarikaturen…“ Peter Tatchell 24.5.07 Guardian Kommentar ist frei – commentisfree.guardian… (Übersetzung TU & AF)
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„Rabbi Walter Rothschild (aus Yorkshire) wurde gefeuert, nachdem er ein Paket von Kondomen hervorholte und sie als Requisite in der Synagoge benutzte, als Beispiel dafür, woran Juden während der besonderen Tage von Rosh Hashanah nicht denken sollten. ‚Sie mochten meine Art Humor nicht’ sagte er, etwas verletzt; aber er schwor weiterzukämpfen und mit seinem ‚unmöglichen Job’ fort zu fahren.“ Jewish Berlin rises again – with Russian help (Jüdisches Berlin erhebt sich wieder – mit Russische Hilfe) Mittwoch, 15. November, 2000, 20:20 GMT
news.bbc.co.uk (Übersetzung TU & AF)
1 “Die Referenz zum Rheinland suggeriert ein Datum für diese Geschichte, weil der entmilitarisierte Teil des Rheinlands wurde im März 1936 von den Nazis besetzt wurde.“ S. 97 aus Andrew Browns Notizen in der 2005 englischen Publikation von „Die Mauer“ („The Wall“), Modern Voices, Hesperus Press (UK) ISBN: 1 – 84391-400‑x
p. 97. Englischer Version “The Wall”, 2005
2 S. 90, Die Kindheit eines Chefs, 12. Auflage September 2005, Rowohlt Taschenbuch Verlag ISBN 3 499 15517 6
3 Andrew Brown, Einführung zu “The Wall”, 2005, S. xvi Ebenda 1
4 The Films of Hanif Kureishi (Die Filme von Hanif Kureishi), Mo Shah, December 19, 2004 www.egothemag.com
5 S.7 Intimacy, Rastlose Nähe, Hanif Kureishi 1998, Fischer Taschenbuch Verlag 2008 ISBN 978−3−596−17977−0
6 Peter Bradshaw, Cinema, Arts Guardian Weekly August 2. – 8.2000
7 Politics of Intimacy in Hanif Kureishi’s Films and Fiction (Politics von Intimität in Hanif Kureishis Filme und Fiktion), The Literature Film Quarterly, 2004 by Cone, Annabelle [http://findarticles.com] (Übersetzung Tanya Ury und Amin Farzanefar)
8 en.wikipedia.org/wiki/… (Übersetzung TU & AF)
9 P. 41 Ebenda 3
Trailer
Präsentation
2012 (11.6) Die Juni-Online-Ausgabe von Imaginations: Journal of Cross-Cultural Image Studies, Universität von Alberta, Kanada, stellt die Künstlerin Tanya Ury vor, mit neuen Arbeiten – Videos: Intimacy, cement & dark room; eine Serie von 17 concrete poems, die Photographie Alibijude, Selection aus der Who’s Boss-Serie, und 8 Photos aus Soul Brothers & Sisters. Außerdem: 3 Photos von Occupy in Strasbourg, aus der Serie Fading into the Foreground; und weitere 6 toned poems (Sounds, Musik & Tonmischung: Kasander Nilist) sowie einem Peer-Review-Interview (Text und Skype-Interview-Abschrift) mit Claude Desmarais (CA)
Publikationen & Presse
Künstler Schriften und Publikationen
2009 (1.11) Die Sinne auf die Arkadas Theater – Bühne der Kulturen Website, Köln (D)