Eine mit Plexiglas verschweißte und montierte (MDF) Photographie: Höhe 64 cm x Breite 101,6 cm (Edition 7)
(Edition 7: Höhe 32 cm x Breite 50,8 cm)
Versicherungswert 2.000 Euro
Konzept Tanya Ury
Kamera David Janecek
Digitale Bearbeitung Claudia Stasch
Doppel-Porträts – Eine Werkserie:
- Hermes Insensed 2000 – 2001
- Franco and Elke J. 2002
- lesser is me more or less 2003
- Your Rules 2004
- or else 2007
- Du bist Einstein 2007
- doo bee doo 2007
- Artistic freedom 2013
Auf der linken Seite der Photographie Du bist Einstein, ist die Künstlerin Tanya Ury abgebildet mit Pfeife; ihr Gesicht ist dem Betrachter zugewandt, wobei die Augen nach rechts schauen. Digital in die Photographie eingebaut, befindet sich auf der rechten Seite eine Abbildung von Albert Einstein selbst mit Pfeife – nicht ein Double, wie in Urys Arbeit doo bee doo. In diesem Doppel-Porträt ähneln jedoch auch Kleidung und Pose Urys derjenigen Einsteins; sie ahmt seinen Gesichtsausdruck – ein Halblächeln nach.
Einstein wurde in Ulm geboren, so wie die jüdischen Großeltern von Tanya Ury, Sigmar und Hedwig (geborene Ullmann), die später Opfer der Nazis wurden. Dennoch nahm Tanya Ury, die in der zweiten Generation in London geboren wurde, 1993 die englisch-deutsche doppelte Staatsbürgerschaft an, – in jenem Jahr als sie auch nach Deutschland zog, um dort zu leben und arbeiten.
Der Titel Du bist Einstein bezieht sich auf die Plakatwerbung, die ein Einstein-Double zeigt, als Teil der TV-Kampagne „Du bist Deutschland“. Kurz vor der Bundeswahl 2005 war diese darauf gerichtet, positive patriotische Gefühle hervorzurufen. Dass Einstein gewählt wurde, ein deutsches Ideal zu repräsentieren, ist fragwürdig, weil der jüdische Einstein 1933 aus Deutschland in die USA flüchten musste.
Präsentation
2007 (11.3. – 9.4.) Connected, Gruppenausstellung, Eröffnung 12 Uhr, Jüdische Kulturtage, Altes Museum im BIS-Zentrum Mönchengladbach (D)
2007 (15.7. – 26.8.) Kunstverein Rosenheim Jahresausstellung, Eröffnung 14. Juli, Städtische Galerie (D)
2007 (15.7. – 26.8.) Doppelporträt im Katalog des Kunstvereins Rosenheim Jahresausstellung, Eröffnung 14. Juli, Städtische Galerie (D)
Presse
Die Kraft der Weiblichkeit – Eine enorme Bandbreite von Kunst hat Hubertus Wunschik in einer Gruppenausstellung internationaler Künstler im Alten Museum versammelt. Die Ausstellung „Connected“ verbindet Werke jüdischer und nicht-jüdischer Provenienz.
Von Dirk Richerdt – Samstag 10. März 2007 RHEINISCHE POST
„Einen Blickfang schon im Entrée des Bürgerhauses bilden die Fotomontagen von Tanya Ury. Die 55-jährige jüdische Künstlerin, in London geboren, die seit 1993 in Köln lebt, hat eine Serie dialogischer Selbstporträts geschaffen: Zu sehen ist Ury zusammen mit ihren Vorfahren, darunter der deutsche impressionistische Maler Lesser Ury und die deutsch-jüdische Schriftstellerin Else Sara Ury. Und dann taucht Albert Einstein auf. Mit dem Wissenschaftler ist Tanya Ury zwar nicht verwandt, aber das Bild mit dem Pfeife schmauchenden Forscher und der Künstlerin daneben, die in gleicher Art wie Einstein eine (Pfeife) hält, hat skurrile Ausstrahlung. Direkt neben der ernst gemeinten Darstellung persönlicher Geschichte blitzt die Humoreske auf. Tanya Urys mit Plexiglas verschweißte Fotos nehmen der Ausstellung so eine gewisse Ernstlastigkeit…“
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„…Mit der Frage der Identität beschäftigen sich eindringlich und witzig zugleich Tanya Urys Fotoarbeiten „Du bist Einstein“ und „or else“. Bei denen sie nachgestellte Fotografien zu den Original-aufnahmen stellt…“
Ein überzeugendes Ja zur Kunst – Ein Rundgang in der Städtischen Galerie durch die Jahresausstellung des Kunstvereins Rosenheim, von Raimund Feichtner (mit Abbildung von „Du bist Einstein“, 23.4.2007 Kultur in der Region, Verlagshaus Rosenheim (D)