Website: www.tanyaury.com
1. Art Prize 1996 2. Art Prize 1998 3. Art Prize 2000 4. Art Prize 2002
4 mit Plexiglas verschweißte und montierte (MDF) Photographien
H 55 cm x B 122.5 cm (Edition von 7)
(Edition of 7: H 45 cm x B 100 cm) Format: 1 x 2.227
Versicherungswert
Jedes Bild 2.500 € (x4 = 10.000 €)
Seit 2010 recherchiert Tanya Ury an einem Projekt Who’s Boss – Empire’s New Clothes, als Doktorandin Instituts für Kulturwissenschaften, Universität Leiden (NL)
Jede der vier digitalen Photocollagen ist aus drei Elementen komponiert; der erste Teil, der einer Reihe Hugo-Boss-Werbepostkarten, für die Herbst- und Winterkollektion 1998 – 99, entnommen wurde, zeigt u.a. einen Ledermantel, der dem der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg ähnelt. Der zweite Teil ist eine Kollektion spanischer Postkarten aus der Franco Ära, die simple Zeichnungen von Liebespaaren zeigt, puppenhafte Mädchen mit uniformierten Soldatenjungs. Die letzte der drei Komponenten sind photographische Selbstportraits (von Tanya Ury) aus 1996, nackt und mit einem originalen Nazi-Luftwaffen-Ledermantel posierend.
Die Enthüllungen der Hugo-Boss Nazi-Ursprünge in 1997 waren offensichtlich schlechte Presse für die Hugo Boss AG. Sie bevorzugte es, in einem generösen Licht dargestellt zu werden und glaubte mit Recht, dass dies möglich wäre, denn die „Solomon R. Guggenheim Foundation“ hatte schon 1996 einen zweijährlichen internationalen Kunstpreis von $50.000 ausgeschrieben – im Namen von Hugo Boss.
Der Hugo-Boss-Preis wurde eingerichtet, um wegweisenden Errungenschaften in der Kunst Anerkennung zu verschaffen. Gemäß der Satzung soll es bei diesem Preis keinerlei Einschränkungen hinsichtlich Alter, Geschlecht, Rasse, Nationalität, oder der Medien geben. Unter den Nominierten befinden sich ebenso junge, aufbruchsfreudige Künstler, wie bereits etablierte Personen, deren größere öffentliche Anerkennung schon längst überfällig ist. Bis 2004 waren die Gewinner:
1. 1996 Matthew Barney (USA) 2. 1998 Douglas Gordon (UK) 3. 2000 Marjetica Potrc-Kagiso (SL) 4. 2002 Pierre Huyghe (F)
Hugo Boss, einer der bekanntesten zeitgenössischen Modekonzerne, hat inzwischen auch die Reputation eines Kunstmäzens erlangt. Die erlesene Jury verspürt keinen Widerspruch, wenn sie in dieser Scharade der Großzügigkeit ihre Preise verleiht; ebenso wenig kümmert es die Gewinner, dass sie mit der Annahme der Auszeichnung die berüchtigten Aktivitäten des Mode-Hauses Hugo Boss ignorieren, das nicht nur seine Zwangsarbeiter-Belegschaft, in der Periode 1940 – 45, hemmungslos ausgebeutet hat, sondern auch in die Unterstützung der Nazi-Kriegsmaschinerie aktiv involviert war.
Information
Konzept: Tanya Ury
Bildbearbeitung: David Janecek
Künstlerin Selbstportrait, Kamera: Doris Frohnapfel
Who’s Boss – Eine Werkserie:
- Fashion Victim
- Barbie and Klaus
- Hair Shirt
- Hair Shirt Army – Armee des härenen Gewandes
- shower proof
- Art Prize
- Röslein Sprach…
- Boss Rune
- Your Rules
- Soul Brothers & Sisters
- Selection
- sweatshop
Präsentation
2005 Gruppenausstellung, Who’s Boss: Fashion Victim, Hair Shirt, Art Prize, Röslein sprach…, Your Rules, Boss Rune (& Boss Rune T‑shirts), „Stets gern für Sie beschäftigt…“, ifa Galerie, Berlin (D)
2005 (28.5 – 3.7.) Gruppenausstellung, Who’s Boss, Prora Dokumentationszentrum, Rügen (D)
2005 (11.11. – 6.1.2006) Gruppenausstellung, Who’s Boss, „Stets gern für Sie beschäftigt…“, Kunstverein Rosenheim (D)
2006 (26.7. – 9.8.) Einzelausstellung, Seminar Präsentation: Who’s Boss, 16 Uhr 26.-7 in der Ausstellung, Tüzraktér Independent Cultural Centre, Budapest (HU)
2006 (28.8. – 3.9) Who’s Boss als Seminar Präsentation, c.sides Festival, International Convention Center, Jerusalem (IL)
2006 (3.11. – 24.11.) Einzellausstellung 9 – 12 Uhr Workshop mit SchülerInnen der Anne-Frank-Realschule. Eröffnung 20 Uhr 3.11., Bochumer Kulturrat, (D) www.kulturrat-bochum.de
www.ruhr-guide.de
www.j‑comm.de
www.kijukuma.de
2007 (23.3) Auf der online Feminist Art Base (Datenbank für feministische Kunst) www.brooklynmuseum.org… Who’s Boss: Art Prize Nr.4, The Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art, The Brooklyn Museum, New York (USA)
2007 (4. – 7.4) Who’s Boss Power-Point-Präsentation, 8:00 – 9:30 Uhr, 7. April, Salon K zum 37. Jahrestreffen der „Popular Culture Association“ (Gemeinschaft für Populär-Kultur), mit dem Titel „Fashion, Appearance and Consumer Identity“ (Mode, Aussehen und Identität), Boston Marriot, Boston (USA) www.popularculture.org…
2008 (16. – 18.5) Who’s Boss Power-Point-Präsentation auf Deutsch, Limmud-Festival Werbellinsee (Jugenderholungs- und Begegnungsstätte) www.limmud.de/2008_en/… (D)
2014 (13.2. – 21.4) Art Prize no. 4 präsentiert auf Tafeln in Tanya Urys Hair Shirt Army (Armee-des-härenen-Gewands)-Installation im Gewölbe des EL-DE-Hauses, dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Publikationen & Presse
2019 (12) Peter Chametzky bespricht Tanya Urys Kunstarbeiten sowie die einiger anderer deutscher Künstler, mit Abbildungen von: lesser is me more or less, Who’s Boss: Röslein Sprach…, Who’s Boss: Art Prize Nr.4, und Who’s Boss: Hair Shirt Army (Foto-Dokumentation, auf der Ausstellungseröffnung im Kölner EL-DE-Haus 2014, Peter Chametzky) in “’Turks, Jews, and Other Germans in Contemporary Art’: An Introduction,” („Türken, Juden und andere Deutsche in der Zeitgenössischen Kunst: Eine Einführung“), The Massachusetts Review (60th Anniversary Issue – Jubiläumsausgabe zu 60. Jahrestag), Band. 60⁄4 (Winter 2019): S. 655 – 681 Rezension massreview.org/sites/d… (USA)
Künstlerschriften & Publikationen
2005 Katalog „Stets gern für Sie beschäftigt…“, ifa Galerie Berlin (D)
2006 (5.2006) Abbildungen von Beelzebularin & Who’s Boss: Art Prize & Hair Shirt im Jahresausstellung Katalog, Kunstverein Rosenheim (D)
2006 (14−18.6) Who’s Boss CD als Archiv Material, Performing Rights Library eine Vier-Tage-Konferenz mit Begleitprogramm bestehend aus Live Events Performance Studies international (PSi) #12: Performing Rights, Queen Mary, University of London (GB)
2006 (26.8) Interview mit Aron Hadar und Abbildung: Who’s Boss: Art Prize Nr. 4, Ha’aretz Zeitung (IL)
2007 (7) Die Publikation des Who’s Boss-Artikels, in Translate/Narrate Edition, Band 20, n.paradoxa, International Feminist Art Journal, London (GB) web.ukonline.co.uk/n.p…